In der Vorbereitung auf seine zweite Titelverteidigung hat Halbschwergewichtler Robert Woge eine besondere Unterstützung im Trainingslager. Seine vier Jahre alte Tochter Lea begleitete den Hallenser mit nach Berlin. »Sie war eine Woche lang an meiner Seite«, erzählt Woge. »Das gibt mir unheimlich viel innere Kraft. So war ich nicht allein. Sie hat beim Training zugeschaut, und wir haben etwas zusammen unternommen. Es ist toll, wenn man jemanden dabei hat, den man liebt. Im Stress der Vorbereitung gibt mir das so viel und baut mich immer wieder auf.«
Mit Lea ging es neben den Trainingseinheiten in den Tierpark, zum Pilze sammeln und zum Essen. »Wir haben erstmals Froschschenkel probiert«, berichtet Woge. »Außerdem hat sie meinen Trainer Ulli Wegner kennengelernt und mit dessen Frau gebastelt. Im Kindergarten hat sie viel zu erzählen gehabt. Die Erlebnisse wird sie nicht so schnell vergessen.« Seine zweite Tochter Paula war mit Woges Ehefrau Stefanie daheim geblieben.
Seit Anfang September quält sich Woge, um beim Kampf am 26. Oktober in Oldenburg seinen Interkontinental-Titel des Verbands IBF erfolgreich gegen den Ukrainer Anatoliy Dudchenko zu verteidigen. Der Hallenser liegt derzeit auf Platz neun der IBF-Weltrangliste, der Gegner auf zehn. Der 35-Jährige mit der Kampfbilanz von 18 Siegen und nur zwei Niederlagen lebt in Los Angeles und hat seit 2008 nicht mehr verloren. In diesem Jahr holte er such bereits die NABA US-Meisterschaft durch einen K.o.-Sieg gegen Sabou Ballogou. Unter anderem besiegte Dudchenko den amerikanischen Routinier Michael Simms.
Am 27. September begann Woge mit dem Sparring. Insgesamt sind vier Wochen lang diese Trainingskämpfe geplant. In der Trainingsgruppe von Wegner herrscht derzeit Hochbetrieb, da am 26. Oktober auch Arthur Abraham und Karo Murat im Einsatz sein werden. Anfang nächster Woche geht es noch einmal von Berlin nach Kienbaum für die Endphase der Vorbereitung.
Woge gewann bisher alle zwölf Profi-Kämpfe, zehn davon vorzeitig. Er hatte sich den IBF-Interkontinental-Titel im Februar gegen den Franzosen Hakim Zoulikha geholt und diesen dann im Juni gegen den Polen Dariusz Sek verteidigt.